Sonntag, 16. April 2017

Fünf Minuten zittern kriegt man immer hin


















In der ersten Halbzeit war die ausgefallene Anzeigetafel ein Segen, sonst hätte ich wahrscheinlich alle zwei Minuten auf die Uhr geschielt. Mit Uhr dauert langweiliges Gebolze einfach noch viel länger. Eine(!) Chance durch Cenk in den ganzen 45 Minuten. Da kommt man ins Grübeln und ist schnell wieder bei Schreckensszenarien angelangt.

Ein Punkt gegen noch so einen harmlosen Gegner, nachzählen gegen wie viele andere harmlose Gegner man noch spielen muss, gegen die man dann auch nichts auf die Kette kriegt. Oder ein dummer Fehler, ein Konter und gar keinen Punkt holen, immer tiefer rutschen in der Tabelle, das ganze Programm. Gerade noch haben sie einem Hoffnung gemacht mit dem Auswärtssieg in Nürnberg und jetzt sowas.

Das einzig wirklich aufregende ist der Schiedsrichter, der am Millerntor auf keinen Fall den Eindruck eines Heimschiedsrichters hinterlassen möchte. Passt sich nahtlos dem Spiel an, völlig konfuses Gepfeife. Den Würzburgern hätten frühzeitige Karten vielleicht ein paar Grenzen aufzeigen können, aber die erste gibt es für uns, weil Aziz meckert. Geil. Wenigstens muss man so nicht befürchten irgendwann gegen zehn Mann zu spielen, das ist ja auch selten hilfreich wie wir wissen.

Dabei hat der Tag so gut angefangen, wir können die schon gut gefüllten Stehränge nach zehn Minuten wieder verlassen, weil der Skipper es nicht zum Spiel schafft. So kann der Pappenheimer doch neben mir auf der Gegengerade sitzen und die ganze Aktion mit der extra besorgten Karte für die Nordkurve war umsonst. Wollte eh niemand tauschen das Ding, für Notfälle braucht man also zwei davon. Wieder etwas gelernt.

In der zweiten Hälfte, wenn die Zeit langsam knapper wird, den Jungs immer noch nicht die richtige Idee kommt, der Ball trotz aller Bemühungen ums verrecken nicht über die Linie will und es auf den Rängen immer lauter und unruhiger wird, dann ist so eine ausgefallene Anzeigetafel echt für'n Arsch. Um so größer ist allerdings die Erleichterung wenn man dann hört, dass es die 88. Minute war, in der Buchti den Ball ins Netz gejagt hat.

Fünf Minuten zittern kriegt man immer hin. Mehr davon gibt es wieder am nächsten Wochenende.


Was sonst noch schlecht war:
Ziereis als Rechtsverteidiger ist eine Katastrophe.  Völlig unnötiges Experiment.
Dass die halbe Bezugsgruppe nach dem Spiel schon unterwegs war, um Werder gegen die Rauten zu sehen. Da kann man endlich wieder auf einen Heimsieg anstoßen und dann das.

Was sonst noch gut war:
Jerry. Wieder mal.
Dass ich dem Pappenheimer beim Tor um den Hals fallen konnte.
Das Wetter und der entspannte Klönschnack vor dem Spiel.

Was eher so naja war:
Diese seltsame Aktion mit den Spielermasken, die offensichtlich nicht sehr viele Leute aufsetzen wollten und deren wenige Verteiler ganz gewaltig überfordert waren. Ist ja grundsätzlich schön wenn sich jemand etwas ausdenkt, noch schöner wäre es, wenn derjenige ein paar gute Freunde hätte die rechtzeitig sagen: Neee lass das mal, das wird eher nix. War abzusehen.


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Würzburger Kickers 1:0 / Hamburger Dom
Bier dazu: Brew Age Hopfenauflauf, Pale Ale, 5.4%
Musik dazu: Massive Attack -  Live @ Melt Music Festival 2010















 

2 Kommentare:

  1. Endlich hab ich dem FC durch meine Anwesenheit mal wieder Glück gebracht. Die Bilanz geschönt. Bisher eher negativ, insbesondere was Heimspiele angeht.

    Forza St.Pauli !

    Danke.

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  2. Mehr Glück als Verstand gehabt, davon brauchen wir wohl noch mehr.
    Was war das denn für eine Maskenaktion? Ich habe davon überhaupt nichts gesehen, auch keine Verteiler.

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